Maria Lassnig Atelier –
die Ausstellung
Maria Lassnig (1919-2014) gilt als eine der bedeutendsten Künstlerinnen des 20. und frühen 21. Jahrhunderts. Ein wichtiger Baustein ihrer Karriere ist ihr Atelier in der Klagenfurter Klostergasse, in dem sie nach Beendigung ihres Malerei-Studiums in Wien etwa sieben Jahre – 1944 bis 1951 – arbeitete.
Was die Besucher:innen erwartet
Die Neugestaltung des Ateliers erlaubt nicht nur Einblicke in die Arbeitssituation der Künstlerin, sondern bietet mithilfe modernster Medien anschaulich aufbereitete, vertiefende Informationen.
Die Besucher:innen lernen zahlreiche spannende Werke kennen, die in diesem Atelier entstanden sind und können Lassnigs intensive Suche nach ihrer eigenen Bildsprache nachvollziehen. Die Bilder werden mittels eines Spezialbeamers in Originalgröße an die Wand projiziert. Oft geht es in Lassnigs Arbeiten schon damals um ihr großes Lebensthema: das Körperbewusstsein.

Das Atelier damals
Das Maria Lassnigs Atelier war in den Nachkriegsjahren auch beliebter Treffpunkt junger Maler, Schriftsteller und anderer Kulturschaffender. Immer wieder stellt Lassnig ihr Atelier in ihren Gemälden und Zeichnungen als Hintergrund bzw. als Interieur dar. Auffallend oft zeigt sie in diesem Setting auch ihre Liebhaber.
Die Ausstellung bietet auch einen Ausblick auf die internationale Karriere der Künstlerin nach den Klagenfurter Jahren von Wien über Paris bis nach New York.
Das Atelier heute
Frau Dr. Maria Nicolini hat das Atelierhaus vor dem bereits drohenden Abriss bewahrt und mit erheblichem Aufwand mit viel Liebe zum Detail restauriert, dazu- und umgebaut.
In fruchtbringender Zusammenarbeit des Landes Kärnten, der Stadt Klagenfurt, des Klagenfurt Tourismus und wissenschaftlicher Unterstützung der Maria Lassnig Stiftung werden die Räumlichkeiten nun erstmals der Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich gemacht.
Das Atelier als Ort kultureller Begegnung
In Folge soll das Maria Lassnig Atelier mit Vorträgen, Lesungen, Symposien und Workshops zu einem lebendigen Ort inspirierender Begegnung werden. Angedacht sind öffentliche Gesprächsrunden zu Lassnig-bezogenen Themen mit Menschen, die Lassnig aus unterschiedlichen Kontexten (ehemalige Galeristinnen, Modelle, Nachbar:innen, Sammler, Schüler:innen…) persönlich kannten.
Individuelle Vermittlungspakete sollen die Kraft Lassnigs Kunst spürbar machen und (junge) Menschen ermutigen, kreativ zu werden und ihr eigenes, künstlerisches Schaffen voranzutreiben.
Für Schulen werden kärntenweit Vermittlungspakete in unterschiedlichen Formaten angeboten.
- Kurzführungen für Schulklassen, die sich auf Besuch in der Landeshauptstadt befinden.
- Vormittagsworkshops, an denen die Kinder und Jugendlichen selbst gestalterisch tätig werden können.
- Längerfristige Projekte für Schulen mit kreativ-bildnerischem Schwerpunkt
Maria Lassnig
Maria Lassnig (1919-2014) hat ein umfassendes wie tiefgreifendes Œuvre auf den Gebieten der Malerei und Grafik geschaffen. Kennzeichnend für ihr Werk ist v. a. der Begriff des Körperbewusstseins oder Body Awareness: Lassnig erspürte ihre körperlichen Empfindungen und brachte diese mit künstlerischen Medien zum Ausdruck. Zahlreiche Selbstporträts zeugen von dieser Selbstanalyse.
Nach dem Studium an der Wiener Akademie beschäftigte sich Lassnig u. a. mit dem Surrealismus und der informellen Kunst, die sie 1951 in Österreich vorstellte. Während ihres Aufenthalts in Paris (1960–68) fand Lassnig – konfrontiert mit Nouvelle Figuration und Pop-Art – zu ihrer eigenen Bildsprache. In New York (1968–80) galt ihr Interesse u. a. dem (Animations-)Film und der Frauenbewegung.
1980 erhielt Lassnig eine Professur an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien, vertrat Österreich auf der Biennale und zeigte ihre Arbeiten 1982 und 1997 auf der documenta. Ab den 1990er Jahren stellte Lassnig vermehrt international aus und erhielt wichtige Preise, darunter den Goldenen Löwen für das Lebenswerk der Biennale von Venedig 2013.
Maria Lassnig gilt als Pionierin der künstlerischen Emanzipation in einer männlich geprägten Kunstwelt. Ihr visionäres Schaffen hat nachfolgende Künstlergenerationen maßgeblich beeinflusst.


Besucherinformationen
Geöffnet ab Freitag, den 12. September 2025
Öffnungszeiten:
- Donnerstag und Freitag 10-16 Uhr,
- Samstag 10-14 Uhr
- oder nach Vereinbarung
Letzter Einlass jeweils eine halbe Stunde vor Ende der Betriebszeit
Eintrittspreise:
- Erwachsene: € 7,-
- Ermäßigt: € 5,-
- 0–18 Jahre: € 0,-
- Familien: € 12,-
Adresse:
Klostergasse 1 (Heiligengeistplatz)
9020 Klagenfurt am Wörthersee
Gebührenpflichtige Parkplätze z. B. in der Tiefgarage Heiligengeist (Villacher Ring)
Wir empfehlen die Anreise mit Öffentlichen Verkehrsmitteln (STW Bus, Heiligengeistplatz).
Projektträger, Finanzierung:
- Land Kärnten Abteilung 14 Kunst und Kultur
- Kulturabteilung Stadt Klagenfurt
- Tourismusverband Klagenfurt
In Zusammenarbeit mit der Maria Lassnig Stiftung, Peter Pakesch
Projektleitung:
- MMag.a Brigitte Winkler-Komar
Projektkoordination:
- DI Hanno Kautz
Ausstellung:
- Kuratorin: Natalie Lettner
- Wissenschaftliche Unterstützung: Johanna Ortner, Marlene Himmer (Maria Lassnig Stiftung)
- Gestaltung: studiochristiansturminger
In Zusammenarbeit mit der Maria Lassnig Stiftung
Hausbesitzerin, Restaurierung des Ateliers, Um- und Zubau:
- Dr.in Maria Nicolini